
FIRMEN-CHRONIK
Die Geschichte der Stadtwerke
Um das Jahr 1830 wurde in Bergzabern bereits die 1. Wasserleitung verlegt. Von einem Grundstück an der Böllenborner Straße, wo heute das Parkhotel steht floss das Wasser aus zwei Quellen in ausgehöhlten sauberen Baumstämmen - man nannte sie Deicheln - zu mehreren öffentlichen Brunnen der Stadt in der Kurtalstraße / Marktstraße / Königstraße und am Berg. Der Anfang der Wasserversorgung für die einzelnen Bezirke der Stadt war gemacht! Eines solchen Fortschrittes konnten sich zu dieser Zeit nur wenige Städte und Gemeinden rühmen. Später holte sich Bergzabern sein Wasser von weiter her. Kaufverhandlungen in den Jahren 1885 und 1886 führen zum Erwerb von zwei Quellen in der Gemarkung Birkenhördt, die heute noch für die Wasserversorgung der Bürger der Stadt genutzt werden.Das ist der Zeitpunkt, der als Gründung der Stadtwerke betrachtet werden kann. Nach dem Ankauf der Quellen beschloss der Stadtrat den Bau einer Wasserleitung von den Quellen bis zu den öffentlichen Brunnen der Stadt. Bereits 1888 führte man das Quellwasser in gusseisernen Leitungen den öffentlichen Brunnen in Bergzabern zu. Zu dem 1887 erstellten Hochbehälter "Am Schmackenkopf", mit einem für die damaligen Verhältnisse großen Fassungsvermögen von 125 m³, wurde ein weiterer Behälter oberhalb "Am Wonneberg" mit einem Fassungsvermögen von 250 m³ errichtet. Durch den Bau der zweiten Speicherkammer und der frühzeitigen Verlegung von gusseisernen Leitungen war es auch möglich, die ersten Häuser in der Stadt direkt mit Wasser zu versorgen. Für die damaligen Verhältnisse wurde ein umfangreiches und modernes Wasserversorgungsnetz aufgebaut. Wie fortschrittlich bereits vor über 100 Jahren in Bergzabern gehandelt wurde beweist auch, dass der Stadtrat aus seinen Reihen eine Wasserversorgungskommission bildete welche den Auftrag hatte, einen Vertragstext/ Satzung auszuarbeiten.
Die rechtlichen Grundlagen wurden geschaffen die notwenig waren, um einzelne Gebäude und Grundstücke mit Wasser aus den städtischen Leitungen zu versorgen. Nach dem Text der ersten "Wasserversorgungs- und Gebührensatzung der Stadt" war es den Hauseigentümern gestattet, aus dem neu aufgebauten Wasserversorgungsnetz Wasser zu entnehmen. Für den Bezug des Wassers musste ein Haushaltsvorstand bei einer Entnahmestelle jährlich einen Betrag von 10,00 Reichsmark zahlen. Für die damaligen Verhältnisse ein hoher Betrag.
Nachdem der Stadtrat den Aufbau eines öffentlichen Elektrizitätswerkes beschlossen hatte, kam Bergzabern am 1. November 1890 in den Genuss einer modernen Beleuchtung. Bergzabern besaß das erste Elektrizitätswerk der Pfalz. Eine Straßenbeleuchtung zur Ausleuchtung der Straßen der Innenstadt wurde aufgebaut. Das "moderne Licht" wurde für die Raumbeleuchtung in Kurhäusern, Beherbergungsbetrieben, Gaststätten und Privatwohnungen verwendet. Wie vorteilhaft sich die Einführung des "modernen bequemen Lichtes" auf den Kurbetrieb auswirkte, zeigte sich an der Zufriedenheit der Kurgäste die diese Neuerung sehr begrüßten. Für alle Kurgäste war es ein Erlebnis, das "moderne Licht" in Bergzabern kennen zu lernen.
